Kurzgeshichte der DDR-Lastkraftwagen im Litauen (DE)

KURZGESCHICHTE DER DDR-LASTKRAFTWAGEN IM LITAUEN

Liucijus Suslavičius

Vilnius, Republik Litauen

Es sind schon mehr als 10 Jahre vergangen von der Tag Auflosung der DDR (und Litauischen SSR auch). Aber die Autos, die im DDR erzeugt war, fahren noch auf Strassen vielen Staaten in der Welt. Republik Litauen ist keine Ausnahme – auch hier verdienen im DDR –Werken erzeugte Lastkraftwagen jedes Tag sein “Gnadenbrot”. Im Unterschied von LKW aus ehemaligen Tschechoslowakei und Bussen aus Ungarn, die schon im funfzigten Jahren nach UdSSR in beachtlichen Zahlen importiert waren, gelangten erste DDR-Fahrzeuge ins Sowjetunion ziemlich spat – nur am Beginn der siebzigten Jahren.

Im Litauen erste aus DDR importierte Fahrzeuge waren, wie ich jetzt errinnere, die Pritschenwagen vom Typ IFA W50L im Standartausfuhrung, alle mit hellgrau lackierten Fahrerhausern. Grosse staatliche Verkehrsbetriebe lehnten zuerst diese “Neulinge” strikt ab, da die Betriebsfuhrung wollte keine Probleme mit Service und Ersatzteillieferung bekommen. Darum gelangen erste IFA-LKW ins verschiedene Werke, Baubetriebe oder ins Energiewirtschaft. Aber bald kam “zweite Importwelle” von IFA-LKW. Diesmal waren es ausschliesslich Dreiseitenkipper IFA W50L/K mit zweiachsigem Kippanhanger mit dunkelblauen Fahrerhauser. Sie waren in erster Reihe den grossen Transportbetrieben der Baubranche zugeteilt. Ueber grosste IFA- Kipperflotte verfugte im Vilnius Transportbetrieb No.2, der auf Kies und Beton – Transporte spezialisierte (etwa 60 IFA-Kipperzuge im Jahre 1972) und Transportbetriebe des Bauministeriums No.1 und No.2, die im Vilnius und Mazeikiai ahnliche Anzahl von W50L/K benutzte. Noch Paar Hundert Kippern waren in folgende Jahre kleinen Baubetrieben im ganz Litauen zugeteilt.

Lastkraftwagen aus Ludwigsfelde waren allgemein zwischen Fahrern nicht besonders beliebt. Sie bevorzugten russiche ZiL-MMZ-555 – Kipper oder schwere Kipper MAZ-503 aus Minsk, da diese fur rauhen Baustellenbetrieb besser geeignet waren. Im Regel waren bei uns die Kipper mit grossen Baggern geladen. So grobes Beladen konnte IFA auf Dauer nicht vertragen. Man musste, wie im Kieswerk Vilnius, fur IFA-Fahrzeuge eigene Beladungslinie mit Bandtransportern bauen. Die Fahrer vergassen oft beim IFA eingebaute Diferentialsperre auschalten (so etwas hatten ziwile sowjetische LKW nicht). Das fuhrte zum Bruch der Hinterachse. Die Gelandigkeit war schlechter, als bei russichen Kippern, da IFA schmalere Reifen hatte und wegen Uberlastung der Vorderachse schnell seine Moglichkeiten, vorwarts in Sand und Erde fahren, ausschopfte und stand bis Achsen ins lose Untergrud der Baustelle gesunken. Die deutsche Dieselmotoren “liebten” russiches Dieselkraftstoff nicht, besonders im Winter, und IFA-Fahrer mussten viel quallen, bis W50L-Motor sprang an.

Das alles fuhrte, das der Bestand deutschen LKW im Litauen um 1980 spurbar verkleinerte. Die IFA’s importierte man auch weiter und nutzte, aber im kleinerem Umfang. Staatliche Transportbetriebe, die Transportministerium der Republik gehorten, haben seine IFA’s geschrottet oder verkauft, nur Bauministerium besass noch grossere Zahl von W50L und L/K, andere waren in verschiedensten staatlichen und kommunalen Betrieben, Diensten und Werken zerstreut und bis Schrot gefahren. Sogar in Kolchozen tauchten vereinzelt IFA-LKW. Nur wenige hatten bis 1990 gehalten. Es ist merkwurdig, dass im Litauen damals keine Spezialfahrzeuge auf W50L – Basis oder einfach allradangetriebene Versionen in Dienst waren. Solche Fahrzeuge waren im Litauen auch zu sehen, aber nur als aus DDR gekommene Kundendienstfahrzeuge VEB Kombinat “Fortschritt”, die um im Litauen eigesetzte Landwirtschaftsmaschinen kummerten.

Es war aber eine Ausnahme – am Baltische Kuste stationierte Verbande der Sowjetarmee (z.B. nahe unserem Kurort Palanga) hatten in Jahren 1988-89 kleine Anzahl von gelandegangigen IFA W50LA mit Breitreifen und Universalkoffer. Was fur Spezialfahrzeuge waren es, ist mir nicht bekannt, aber ich habe sie selbst einige Male gesehen mit sowjetischen Armee-Zulassungsschildern.

Etwa zum desselbem Zeit (1987-1988) erschienen bei uns erste “Robur LD 3000KF”-Lastkraftwagen. Alle waren mit Kastenaufbau geliefert. Auch diese Fahrzeuge waren an Betrieben aus Nicht-Transportbranche zugeteilt: Druckereien, Milch- und Fleischkombinaten usw.

Die politische Entwicklung im Osteuropa nach 1990 machte Schluss mit planmassigem LKW-Import aus DDR. Aber bald begann man im Litauen privates Autoimport betreiben. Naturlich, grosste Teil von Privatpersonen aus Deutschland importierten Kraftfahrzeuge waren verschiedene alte PKW, sogar “Trabant”, aber auch LKW und Busse kamen aus Westen (fur uns ehemalige DDR war schon West- Europa). Zwischen eingefuhrten gebrauchten LKW waren viele IFA W50 und IFA L60, auch verschiedene “Robur” und “Barkas” – Varianten. Litauer konnten diese Lastwagen billig kaufen oder sogar als Geschenk bekommen. Auch verschiedene deutsche Hilfsorganisationen bringen Fahrzeuge aus DDR-Produktion ins Litauen, wo schenkte sie neu enstandenen litauischen humanitaren Hilfsorganisationen, katholischen Vereinen, Kirchen und Kommunen.

Aber besonders viel Lastwagen aus DDR- Fertigung bekam als Hilfeleistung nach Proklamation der Unabhangigkeit Litauens mit schnellen Schritten enstehende litauische Grenzschutz und neu zu organisierende Litauische Armee, auch Freiwilliges Landschutzdienst. Man kann sprechen uber einige Hunderte gebrauchte IFA W50LA, IFA L60 und “Robur”im verschiedensten Versionen, meist im Allradausfuhrung, die fruher im Bestand Nationaler Volksarmee waren und jetzt erweiterten der militarisches Transportpark im Litauen. Mehrheit von diesen Fahrzeugen sind in Jahren 1985-90 gebaut. Die litauische Polizei bekam dagegen nur gebrauchte “Barkas”-Wagen , die fruher der Volkspolizei gehorten.

Aber nicht nur Flut gebrauchten Fahrzeugen kam zu uns aus ehemaligem DDR. Die ueber Zukunft denkende litauische Wirtschaftsmanager suchten Moglichkeit, wie moglich schnell im Litauen Montagewerk fur Autos einrichten. Im kleinem Kreisstadt Rokiškis in Sowjetzeiten war ein Werk, der verschiedene landwirtschaftliche Technik produzierte, gebaut. Als UdSSR zerfiel, verlor das Werk garantierte staatliche Auftrage und seine Kunden im Osten. Um vorhandene Arbeitstellen fur Bevolkerungaufbewahren, entschied die Fuhrung des Werkes Montage deutschen LKW beginnen. Gesprache mit damaligem Fuhrung “Robur”-Werken fuhrte zum Einrichtung Montagelinie fur dreitonnige “Robur-LKW. Schnell begannen auch erste Montageproben mit aus Deutchland importierten Teilesatzen. Man sprach, dass statt luftgekuhlten Motoren modernere “Deutz”-Diesel verwendet werden. Sogar Prospekte im Litauisch waren schon gedruckt. Nach verschiedenen Angaben waren in diesem Period etwa 50 “Robur”-LKW im Rokiškis montiert und verkauft. Einige gelangen zum Polizei und werden mit Aufbau fur Gefangenentransport versehen. Meiste dieser “Robur”-Wagen arbeiten noch heute. Schade, aber dieses Zusammenarbeit war schnell zu Ende, da “Robur”-Werk bankrott war. Ich kann nur sagen, das Autobauer aus Rokiškis verlieren die Mut, weiter im Autobranche arbeiten, nach dieser Pleite nicht. Sie unterschrieben ein Vertrag mit russichem Autowerk GAZ und bauen schon einige Jahre russiches LKW GAZ-3302 “Gazelle” aus importierten Teilesatzen, aber mit polnischem Dieselmotor “Andoria”. Und exportieren diese Fahrzeuge nach Slowakei, Polen und noch einige Staaten! Fur Jahr 2004 ist Montage von rund 2000 “Gazelle”-Anderthalbtonner im Ausfuhrung 4×2 und 4×4 geplant.

Aber kehren wir zum Fahrzeuge aus DDR wieder. Litauer haben in funf – sechs Jahre nach der Wende eine grosse Anzahl von gebrauchten IFA-LKW importiert, “Robur” spurbar weniger, “Barkas” noch weniger(wegen Zweitakt-Motor). Ins Litauen kamen verschiedene Ausfuhrungen von Pritschenwagen ueber Kipper bis Sattelschlepper, auch “Robur”-Busse. Die litauische Armee begann ausgemusterte und nicht mehr gebrauchte ex-DDR LKW in Auktionen an private Personen verkaufen. So gelang in letzten Paar Jahre eine Anzahl von ehemaligen Militar-LKW ins privates Besitz, andere waren als Metallschrott verkauft und als Teilespender genutzt.

Am Ende ein Bisschen Statistik. Am 1. Januar 2004 waren im Republik Litauen insgesamt 577 IFA-LKW allen Typen zugelassen und nur 122 “Robur”. Im Jahre 1996 waren 532 IFA und 135 “Robur” (dazwischen 26 Busse) im Litauen zugelassen, auch 88 “Barkas”-Lastwagen (ohne Minibusse).

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *